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Kommentar

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Beitrag vom 29.4.2006
Betreff: "Die Fiktion vom Kombilohn "
Von: Hans-Joachim Heyer
E-mail: hanjoheyer@gmx.de


Sehr geehrter Herr Flassbeck,

ich habe den Artikel mit Interesse gelesen und stimme Ihrer Analyse zu, die besagt,

1. man könne den Wert einer Arbeit gar nicht messen zu, und
2. der Kombilohn würde von der Arbeitgeber mißbraucht, um die eigenen Lohnzahlungen noch mehr zu kürzen.

Doch wie entstehen denn nun die Löhne? M.E. entstehen die Löhne am Erpressungspotential, das ein Arbeitnehmer hat. In Zeiten des Arbeitskräftemangels sind die Arbeitgeber gezwungen, sich mit Lohnangeboten zu überbieten; in Zeiten eines Überangebots an Arbeitskräften beginnen sich die Arbeitnehmer bei ihren Lohnforderungen zu unterbieten.

Diese für die Arbeitgeber vorteilhafte Situation ist allerdings nur zu erreichen,

1. wenn die Arbeitssuchenden zentral verwaltet werden wie in Arbeitsämtern, bzw. Arbeitsagenturen. Ist bei der Arbeitslosenverwaltung ein hoher Organisationsgrad vorhanden, reicht ein nur geringer Überschuß an Arbeitssuchenden aus, um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen.

2. wenn bei Arbeitskräftemangel (was hohe Löhne zur Folge hat) durch Einstellung von Arbeitnehmern aus dem Ausland das Erpressungspotential seitens der Arbeitgeber wiederhergestellt wird.

Wie bewerten Sie meine Hypothese?

viele Grüße

Hans-Joachim Heyer